Das Training sozialer Kompetenzen
Bitten, Fordern, Wünschen, Nein-Sagen, Grenzen setzen, Sich-führen-lassen, Annehmen was ist und Kontrolle abgeben – das alles sind zentrale Themen in jedem Beziehungszusammenhang, die den meisten Menschen große Probleme bereiten.
Da unsere Erziehung in der Regel mehr auf Anpassung als auf die Stärkung der Eigenart ausgerichtet ist, werden diese Fähigkeiten kaum gelernt und noch weniger trainiert. Gleichzeitig werden Kontakt-, Kommunikations- und Konfliktvermögen in unserer modernen Welt immer wichtiger, was zu einer enormen Kluft zwischen äußerer Realität und innerer Wahrheit führt.
Der konstruktive Umgang mit Wut
Ebenfalls vernachlässigt wird das gezielte Lernen einer konstruktiven Handhabung von Wut. Wut ist reine Energie im Sinne von Handlungskraft. Sie braucht eine Form und eine Richtung, um sich entladen zu können und um ihr positives Potential nutzbar zu machen. Wenn wir unserer Wut keine entschiedene Führung im Sinne einer Form und Richtung geben, wird sie unweigerlich selbst aktiv und meistens destruktiv.
Wut entsteht in der Regel aus Frustration, manchmal auch aus Angst. Wenn wir die Frustration ernst nehmen, stoßen wir auf Bedürfnisse. Je wesentlicher die Bedürfnisse sind, desto größer sind Frustration und Wut, wenn sie unerkannt bleiben. Konstruktiv gerichtete Wut ist Gestaltungsenergie, die z.B. für die Befriedigung der wesentlichen Bedürfnisse genutzt wird und in diesem Sinne absolut bedeutsam ist.
Die meisten Menschen, die sich in Therapie begeben, leiden unter Problemen mit ihrer Umwelt, die sowohl aus Defiziten im kommunikativen Bereich als auch aus Unsicherheiten im Umgang mit Konflikten entstehen. In der Einzeltherapie sind aufgrund der Zweiersituation Veränderungen im Kommunikationsverhalten nur ansatzweise trainierbar. An dieser Stelle hat eine Gruppentherapie einige Vorteile, die ich mit der Arbeit im „StreitClub“ gezielt nutzen kann.