Was sind die Ursachen von Traumata
- Gewalterfahrungen, sowohl physische als auch psychische – auch häusliche Gewalt
- Gewaltsame Übergriffe – ob nun beruflich-, privat oder in der Gesellschaft erlebt
- Folter, Gefangenschaften, Kriegserlebnisse
- Missbrauch, ob nun sexueller -, emotionaler – oder narzisstischer Art
- Überleben von Umweltkatastrophen
- Mobing-Erlebnisse in der Familie, im Beruf, in der Schule oder im Social-Media-Kontext
- Soziale Ausgrenzungen und Demütigungen aller Art
Diese Erlebnisse hinterlassen meistens schwere seelische Nöte bei den Betroffenen.
Die Bindung an das Trauma
Das Schlimmste ist jedoch, dass sich die Psyche der Betroffenen von traumatischen Erfahrungen sehr häufig an das Trauma bindet. Es entsteht eine sogenannte Traumabindung, bei der innerlich immer wieder zu dieser Schreckenserfahrung zurückgekehrt wird. Fast so, als ob es eine magische Anziehung des Schreckens gibt. Kaum ein traumatisierter Mensch findet alleine den Ausweg aus diesem verworrenen Labyrinth und dem gedanklichen sowie gefühlsmäßigen Kreisen um die erlebte Qual.
Einen angemessenen Umgang mit dem Erlebten finden
Ein Trauma bleibt immer in die Seele der Betroffenen eingebrannt. Was maximal möglich ist, ist einen solchen Umgang mit der traumatischen Erfahrung zu erarbeiten, der den Betroffenen eine Chance auf ein lebendiges Leben gibt.
Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen alle Beteiligten eine liebevolle und fähige Anleitung, die ihnen beibringt, wie sie mit diesem tiefgehenden Erleben ansatzweise friedlich umgehen. Traumatisierte Menschen und deren Umgebung brauchen konkrete, handhabbare Werkzeuge, die ihnen helfen den Alltag bewusster zu leben und zu gestalten.
Das Wichtigste ist dabei, eine innere Haltung zu dem Erlebten zu erlernen, die grundsätzlich anerkennend und annehmend auf die vorhandene Realität reagiert – egal wie diese ist. Konkret heißt das, dem traumatischen Erlebnis und den damit verbundenen gefühlsmäßigen Reaktionen immer wieder Raum, Zeit und Zuwendung im Alltag zu geben. Das Trauma darf auf keinen Fall und an keiner Stelle unterdrückt werden, da es sich dann andere krankmachende Ausdrucksformen sucht. Diese annehmende innere Haltung muss von die meisten Menschen neu gelernt werden, da ein derartiger Umgang mit der Realität ungewohnt ist.